Am 06.03.2020 haben wir um 19 Uhr die Türen im Theater Orange/Hamburg geöffnet und all unsere lieben Freunde, Bekannte und Verwandte und Fernere empfangen. Vor dem samtblauen Vorhang haben wir einen Teppich ausgerollt und haben die Bühne wie ein Wohnzimmer aussehen lassen. So strahlte der Raum etwas persönliches und vertrautes aus, was uns einen guten Boden für unsere Musik gab.
Wir eröffneten den Abend mit einigen Worten und baten dann unseren Support "Lunaflor" auf die Bühne. Sie traten zu zweit auf und verbreiteten sofort mit ihrer besonderen Zweistimmigkeit eine tiefe, stille Atmosphäre im Raum. Alle Zuhörer waren gebannt und folgten aufmerksam dem musikalischen Verlauf. Als wir dann auf die Bühne kamen war der Weg schon geebnet, was uns einen leichten Einstieg bot. Danke dafür, Lunaflor! Schade, dass unsere geinsamen Konzerte abgesagt werden mussten wegen Corona, das wäre noch spannend geworden mit uns :)
Unser Konzert begannen wir mit "Frei", einem Lied von uns über den Prozess ins kalte Wasser zu springen, das zu tun, was eigentlich so schwer fällt. Und da wir auch die Metapher des Sterbens benutzen, zitieren wir an diesem Punkt gerne Goethe, der in seinem "West-östlichen Divan" sagt, "und so lang du das nicht hast, dieses Stirb und Werde, bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde". Also wir wagen es und schauen mal, ob wir nicht in unsere Lebendigkeit finden und die Erde zu einem hellen und lebenswerten Ort machen können. Weiter ging das Konzert mit dem Lied "Die Atmosphäre", für das wir die Stahltzungentrommel mit vorstellten, die wir vor ein paar Jahren aus Irland mitgebracht haben. So wie sie uns damals verzauberte und wir unsere gesamte Reisekasse für sie plünderten, genauso zog sie nun unser Publikum in ihren Bann.
So erzählten und sangen wir uns mit einem Lied nach dem anderen durch den Abend und wir fühlten uns angenommen und verstanden von unserem Publikum. Ja, es fühlte sich innerlich ruhig und befriedigt an, weil es leicht war uns zu vermitteln und weil dieses schöne Gefühl der Verbindung dazu kam gemeinsam als Menschen diese Empfindungen aus unseren Liedern zu teilen. Was ein Geschenk!
Und dennoch war es irgendwie auch nicht der leichteste Auftritt, da unsere gesamten Freunde mit im Publikum saßen, die uns durch und durch kennen. Das ist schon eine Herausforderung der besonderen Art - wie sagt man, der Prophet gilt nichts im eigenen Land - nun, sie meinten es schon alle sehr gut mit uns und wir sind schließlich auch gewachsen in den letzten Jahren als Musiker ;)
Im Großen und Ganzen war es ein sehr schöner, besonderer Abend. Nach dem Konzert verbreitete sich eine gelöste Stimmung. Zuerst vielen sie über uns und unser Album her und dann über das Buffet in der Küche :) Überall entstanden Gespräche und im Hintergrund eröffnete Theo schon die Tanzparty, auf die gleich einige ansprangen. Ach, das war gut, wir haben es geschafft unser Album in die Welt zu bringen und gerade noch rechtzeitig bevor alle Veranstaltungen wegen Corana abgesagt wurden. Was ein Glück! Wir sind sehr dankbar für diesen Abend und freuen uns, dass Ihr den mit uns geteilt habt!
Zu später Stunde saßen wir dann ganz erfüllt mit meiner Schwester in der Küche in unserem Blumen- und Geschenkemeer und haben uns zufrieden zurück gelehnt. - So tief bewegend gemeinsam diesen Weg zu gehen, die eigene Musik, ja, fast das eigene Sein, in die Welt zu tragen. Das ist ein starkes Stück! Schön, dass Du da bist, Philip!
Nicht zuletzt möchten wir uns nochmal bei Theo Groen bedanken, der uns auf vielerlei Art und Weise bei der Albumproduktion unterstützt hat. Danke, Theo, bei Dir haben wir uns mit unserem künstlerischen Wesen immer gut aufgehoben und gesehen gefühlt! So wichtig und so richtig, wie wir dieses Album ins Leben geholt haben. Außerdem sei gesagt, wie gut, dass Du immer die Kamera unterm Arm hast, sonst wäre von unserem Konzert garnichts zu sehen. Danke für die Fotos oben!
Janika
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