Ich weiß, was klug wäre. Das weiß ich oft. In unterschiedlichen Situationen sagt mir etwas, was gut wäre. Es hat eine Ahnung welches Verhalten was hervorbringt und wie ich mich also verhalten soll, um das gewünscht herbeizuführen. Das ist nicht schlecht.
Es ist sehr gut, wenn man weiß, was wohin führt, sich dementsprechend zu verhalten. Es ist weise und zugleich bemerke ich aber in mir, dass es so einfach für mich nicht ist. Nur, weil ich weiß, was wohin führt, kann ich mich nicht immer dementsprechend verhalten.
Klar, es wäre unklug, wenn ich mir Nähe wünsche und aber dafür sorge, dass du mir nicht nahe kommen willst. Es wäre nicht nur unklug, sondern auch unlogisch so zu handeln. Das weiß ich.
Manchmal ist es sogar unvernünftig entgegen dem zu handeln, von dem man weiß, dass es etwas Entgegengesetztes hervorbringt. Und doch kann ich etwas in mir dazu spüren, das trotzdem so empfindet. Manchmal nur sehr leise und manchmal ganz laut.
Ich möchte unklug sein können, unlogisch, unvernünftig, unverantwortlich! Ich will die Freiheit haben spüren zu können, was ich will, ohne zu wissen, was gut wäre! Ich will diesen einen Moment haben, bevor ich zu wissen beginne, was ich tun sollte! Ich will empfinden können, was gut für mich ist!
Dafür brauche ich Raum, meine innere Ausdehnung, ein Gewahrsein für den Moment, eine achtsame Haltung. Ich möchte dazwischen einmal atmen und will mich für einen Augenblick in der Unentschlossenheit schaukeln. Und dann will ich tun, was stimmt.
Vielleicht werde ich doch klug sein, dann ist gut. Vielleicht werde ich aber auch unklug sein, dann ist auch gut. Darin werde ich mit mir übereinstimmen. Ich kann das vor mir verantworten, denn mit mir sein ist auch irgendwie klug.
Janika
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